Geschäftsentwicklung der VR Bank HessenLand eG im Jahr 2022

Liebe Mitglieder und Kunden,

das Geschäftsjahr 2022 war von Extremereignissen gekennzeichnet: Corona-Auswirkungen, Sorgen um die Verfügbarkeit von Material, Krieg in Europa, explodierende Energiekosten, Umgang mit der Rekordinflation und schließlich eine deutliche Zinswende sowie unruhige Zeiten an den Börsen. Die Betriebe wie auch die Banken hatten alle Hände voll zu tun, um die Unternehmen stabil durch diese Zeit zu steuern. Darüber hinaus zeigt sich immer mehr, dass ausreichend qualifiziertes Personal zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor wird.

Vor dem Hintergrund dieser herausfordernden Rahmenbedingungen sind wir froh, dass sich die mittelständische Wirtschaft bislang äußerst robust und anpassungsfähig zeigt. Die Investitionsbereitschaft hat zwar im Verlauf des Jahres an Dynamik verloren, ist aber auf das Gesamtjahr betrachtet durchaus zufriedenstellend.

Staatliche Stabilisierungsmaßnahmen in Form von Kurzarbeitergeld, Coronabeihilfen, höheren Sozialleistungen sowie Entlastungen bei den Energiekosten helfen der Realwirtschaft und damit indirekt dem Finanzsystem. „Daueraufträge“ würden die Volkswirtschaft überfordern. Die Geschäftsmodelle und deren Wertschöpfung müssen sich mittelfristig anpassen.

Für die VR Bank HessenLand war 2022 trotz aller Besonderheiten ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr.

Wir bedanken uns bei Ihnen sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen. Besonders in den aktuell schwierigen Zeiten wollen wir für Sie ein wichtiger Stabilitätsanker sein.

Geschäftliche Entwicklung im Jahr 2022

Das betreute Kundenvolumen wuchs um 179 Mio. Euro auf über 3,5 Mrd. Euro. Treiber des Wachstums waren die bilanziellen Kundeneinlagen. Der Bestand erhöhte sich um 125 Mio. Euro oder 10,5 Prozent (Durchschnitt 2,5 Prozent). Die Dynamik im Kreditneugeschäft nahm im Verlauf des Jahres ab. Die Erhöhung der bilanziellen Kundenforderungen, die sich fast gleichmäßig auf das Firmen- und Privatkundengeschäft (55 Prozent/45 Prozent) verteilt, betrug dennoch 8,6 Prozent (Durchschnitt 6,4 Prozent).

Die Geldanlagen von Kunden, die die Bank über ihre Partner im Finanzverbund betreut (Union Investment, DZ Bank, R+V-Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall), reduzierten sich infolge der Börsenentwicklung um 4,7 Prozent.  Der Umsatz im Wertpapierdienstleistungsgeschäft sank aufgrund der Verunsicherungen von 148 Mio. Euro auf 113 Mio. Euro, was in etwa dem Niveau des Jahres 2020 entsprach. Die meisten Kunden ließen die Wertpapiersparpläne weiterlaufen, um vom niedrigen Kursniveau zu profitieren. Die Anzahl der Wertpapiersparer steigt kontinuierlich um 120 Kunden im Monat an. Das Bauspargeschäft hat aufgrund der Zinsentwicklung wieder an Bedeutung gewonnen.  

Das Zins- und Provisionsergebnis bewegt sich mit 40 Mio. Euro auf dem Niveau des Vorjahres. Nach Abzug der Verwaltungsaufwendungen und der sonstigen Erträge verbleibt ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 27 Mio. Euro.

Die ordentliche Ertragslage ist von einer sehr guten Aufwands-Ertragsrelation von 51,5 Prozent gekennzeichnet. Nach Berücksichtigung der erheblichen zinsinduzierten Bewertungskorrekturen beim Wertpapierbestand verbleibt ein Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 8,5 Mio. Euro. Der Steueraufwand beträgt 5,6 Mio. Euro. Unter Einbeziehung der Tochterunternehmen erhalten die Kommunen Gewerbesteuereinnahmen von 2,9 Mio. Euro.

Die 40.931Mitglieder sollen in diesem Jahr mit einer Dividende von 3 Prozent am Unternehmenserfolg beteiligt werden.

Die Eigenkapitalquote (Gesamtkapitalquote) beträgt 16,9 Prozent.

Mitarbeiter*innen ebnen den Erfolg

Dem Vorstand ist es ein besonderes Anliegen, der sehr motivierten Belegschaft für die hervorragenden Leistungen und die hohe Flexibilität, die diese außergewöhnlichen Zeiten mit sich bringen, herzlich zu danken.

Die im Jahr 2022 durchgeführte Mitarbeiterumfrage zeigt überdurchschnittliche Zufriedenheitswerte. Auf dieser Basis lässt sich die Zukunft gestalten.

Wir freuen uns darauf!