Bilanzpressegespräch

VR Bank HessenLand wächst überdurchschnittlich

Betreutes Kundenvolumen stieg um 150 Mio. Euro auf erstmals über 2,7 Mrd. Euro

Im Jubiläumsjahr 2018 - 200. Geburtstag von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und 160 Jahre VR Bank HessenLand - freut sich der Vorstand, über eine sehr gute Geschäftsentwicklung berichten zu können. Bei einem überdurchschnittlichen Wachstum im bilanziellen Kreditgeschäft von 10,5 % und den um 4,6 % erhöhten Kundeneinlagen hat die VR Bank ihre Marktposition gut ausgebaut. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind in dem herausfordernden Umfeld nach wie vor solide. Die über 40.000 Mitglieder sollen vom Geschäftserfolg durch eine unveränderte Dividendenzahlung von 4% profitieren.

"Die Kunden haben sich mittlerweile an das Niedrigzinsumfeld gewöhnt. Ohne das Eingehen angemessener Risiken können Kapitalanlagen keinen Ertrag erwirtschaften. Insofern hat sich die Anzahl der Beratungen um 21% auf 21.640 erhöht. Die mit der steigenden Regulierung verbundene Dokumentationsflut im Wertpapierdienstleistungsgeschäft empfinden die Kunden in der Regel als lästig. Ab diesem Jahr kommt hier die Aufzeichnungspflicht von Telefongesprächen hinzu. Damit verbundene technische und organisatorische Kosten bieten keinen zusätzlichen Nutzen für unsere Kunden“, ist Helmut Euler überzeugt.   

Besonders erfreulich habe sich das Kreditgeschäft entwickelt. Obgleich Tilgungen von 82 Mio. Euro stattfanden, hat sich der bilanzielle Kreditbestand um 84 Mio. Euro erhöht. Das niedrige Zinsniveau sorgte bei gleichzeitig gutem konjunkturellem Umfeld für „Rückenwind“.

„Die gute Aufwands-Ertragsrelation von 54,3% versetzt uns in die Lage, das Eigenkapital höher als geplant zu dotieren“, erklärt Vorstand Ralph Kehl. „Dies ist vor dem Hintergrund weiter steigender gesetzlicher Anforderungen von hoher Bedeutung. Mit einer Gesamtkapitalquote von 18,9% ist die Bank gut aufgestellt.“

Durch die Wirtschaftskraft der Bank fließen 6,6 Mio. Euro in die öffentlichen Kassen, davon erhalten die Kommunen 1,7 Mio. Euro Gewerbesteuer. 

Die Organisationsstruktur ist von einer hohen Teilzeitquote sowie unternehmerischen Freiheitsgraden gekennzeichnet. Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeiter finden in überdurchschnittlichem Umfang statt. Die Ausgaben betrugen knapp 0,3 Mio. Euro. Zwischenzeitlich absolvierten 23 Mitarbeiter erfolgreich ein duales Studium, weitere 19 Studierende befinden sich auf dem Weg zum Bachelor-Abschluss.

Vorstandsmitglied Ralph Kehl betont, dass das soziale Engagement der Bank unverändert fester Bestandteil der Geschäftspolitik ist. Über die Crowdfunding-Plattform wurden mittlerweile 44 Projekte mit einem Betrag von 257 TEUR gefördert. Wer die Initiative ergreift, wird belohnt. Mittlerweile blicken bereits 16 Stipendiaten auf eine Förderung mit einem Gesamtaufwand von 104 TEUR. Bewerbungen für die nächste Vergabe sind willkommen.

In der letzten Vertreterversammlung hatten die Mitglieder einer Satzungsänderung zugestimmt, um weitere Geschäftsfelder zu erschließen. Helmut Euler informierte, dass die neuen Geschäftsfelder deutlich zügiger umgesetzt werden konnten als geplant. So wurde im Bereich Immobilienmanagement zwischenzeitlich ein Investitionsvolumen von 50 Mio. Euro, das auf 11 Projekte entfällt, beschlossen. Die neu gegründete „Hausverwaltung Wigbert Hill GmbH“ hat sich bereits gut am Markt etabliert. Im Dezember 2017 fand die Gründung der GenoIT GmbH statt. Die Gesellschaft bietet Dienstleistungen im Bereich IT-Sicherheit, -Service und Datenschutz an. Die Entscheidung trifft auf eine hohe Nachfrage. 

„Das herausfordernde Umfeld aus EU-Zinspolitik, Demographie und verändertem Kundenverhalten infolge des technischen Wandels verlangt von uns, die Tradition der vor Ort beratenden Bank angemessen zu wahren und gleichzeitig verstärkt digitale Lösungen anzubieten“, erklärt Braun. Er informiert, dass den Kunden ab Februar ein digitaler Anlageassistent auf der Homepage zur Verfügung steht. Selbstentscheider können in sehr professioneller Art und Weise entsprechend Ihrer Risikoneigung investieren oder sparen. Darüber hinaus wird die Bank im Laufe des Jahres mit dem weiteren, neuen Zugangsweg „vr@home“ eine komfortable Möglichkeit zur digitalen Beratung schaffen. „Der Kunde klickt einfach die „Onlinebesprechung“ auf unserer Homepage an. Der persönliche Berater ruft den Kunden unmittelbar an, um die Beratungsthemen sofort am PC-Bildschirm oder Tablet mit ihm zu behandeln.“ Damit verschmelzen persönliches und digitales Banking bei höherer Bequemlichkeit für den Kunden. 

Das Pilotprojekt zum mobilen Zahlen mit dem Handy verläuft gut. Die derzeit testenden Mitarbeiter berichten von „WOW-Reaktionen“ aus dem Umfeld. „Im Herbst“, kündigt der Vorstand an, „wird die Bank mit dem digitalen Sparschwein „VR MyPiggy“, mit einer „besonderen Innovation für Groß und Klein“ für Überraschungen sorgen. Dabei geht es nicht nur um das Sparen, sondern auch um das Lernen von finanzieller Verantwortung.“ 

„Wir verfügen über eine hochmotivierte Belegschaft, die sich für unsere Mitglieder und Kunden mächtig ins Zeug legt und täglich an dem Ausbau der Marktposition und der betriebswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit arbeitet. Dies ist unser größter Wettbewerbsvorteil“, resümiert der Vorstand.