Entwicklung der VR Bank HessenLand im Geschäftsjahr 2022 deutlich besser als Branchendurchschnitt

Die VR Bank HessenLand begrüßte zu ihrer Vertreterversammlung 350 Besucher im Bürger- und Kulturzentrum Neustadt. „Wir sind ausgesprochen solide aufgestellt, blicken zufrieden auf die Vergangenheit und investieren in unsere Standorte, um unsere Kunden auch in Zukunft auf modernstem Niveau vor Ort zu betreuen“, erklärt der Vorstand bei Vorlage der Bilanz zum 31.12.2022.

Der Vorstandsvorsitzende, Helmut Euler, beschreibt die aktuellen Rahmenbedingungen in jeder Hinsicht als weiterhin herausfordernd für die deutsche Wirtschaft. Zins-, Energie- und Zeitenwende bestimmen die Entwicklung. Kaufkraftschwund, enorme Unsicherheit, Zinsanstieg und eine schwache Weltwirtschaft belasten die Konjunktur. Zwar ist die Inflationserwartung rückläufig, aber die Teuerungsrate auf hohem Niveau. Weitere Zinsschritte der EZB sind zu erwarten.

Zwei Medaillenseiten der Zinswende: Das betreute Kundenvolumen wuchs um 179 Mio. Euro auf über 3,5 Mrd. Euro. Während das Kreditneugeschäft im Geschäftsjahr 2022 auf ein Rekordniveau von 330 Mio. Euro anstieg, zeichnet sich im laufenden Jahr im Privatkundensektor ein Einbruch ab. Die Kundeneinlagen verzeichneten einen überdurchschnittlichen Zuwachs von 10,5%. Diese Entwicklung hält weiterhin an.
 
Das Immobilienportfolio hat sich ebenfalls gut entwickelt. Die Mieteinnahmen erreichen knapp 6 Mio. Euro. Die Tochtergesellschaften verfügen über geordnete wirtschaftliche Verhältnisse. Besonders hervorgehoben wurde die für die Landwirtschaft systemrelevante Warentochter, die mittlerweile einen Umsatz von 139 Mio. Euro erwirtschaftet. Ab 01.07.2023 erweitert sich das Geschäftsgebiet der Agrarsparte um die Standorte in Mellnau und Wetter, sowie einen weiteren Standort in Kirchhain. Dies führt zu einer Erhöhung der Lagerkapazität um rd. 45.000 Tonnen.

Mit einer Aufwands-Ertragsrelation von 51,6% erreicht die Bank, wie in den Vorjahren, eine überdurchschnittliche Wirtschaftlichkeit und befindet sich im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt an der Spitze. Die Ertragssteuern belaufen sich auf 5,8 Mio. Euro gegenüber 5,5 Mio. Euro im Vorjahr.

Das Eigenkapital erhöhte sich auf 234 Mio. Euro. Durch den schnellen Zinsanstieg war die Finanzdienstleistungsbranche bei den Kapitalmarktanlagen von temporären Wertkorrekturen betroffen, sodass die Thesaurierungsquote geringer als im Vorjahr ausfiel.

Die 40.931 Mitglieder werden nach dem Beschluss der Vertreterversammlung mit einer Dividende von 3% (1 Mio. Euro) am Unternehmenserfolg beteiligt.

Abschließend ging der Vorstand auf Themenstellungen der Nachhaltigkeit ein. Die Bank stellt sich den Herausforderungen auf dem Weg hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft und hat es sich unter anderem zum Ziel gemacht, jährlich 200 TEUR in ökologische und soziale Projekte im Sinne des Gemeinwohls zu investieren.  

Der Aufsichtsratsvorsitzende, Herr Dr. Wettlaufer, sowie das Aufsichtsmitglied Herr Schäfer scheiden nach 25- bzw. 31-jähriger Tätigkeit aus dem Amt aus. Sie wurden mit der goldenen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes ausgezeichnet. Stephan Paule, Bürgermeister der Stadt Alsfeld, wurde von der Versammlung neu in den Aufsichtsrat gewählt.