Rund 500 Kunden durfte Vorstandsvorsitzender Helmut Euler im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der VR Bank HessenLand in der Alsfelder Stadthalle begrüßen. Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann, Sportpsychologe des DFB, referierte rund 90 Minuten zum Thema „Bloß keinen Stress! Wie Spitzensportler mit Belastungen umgehen und was wir daraus lernen können“. In seinem informativen und kurzweiligen Vortrag beleuchtete er „Stress“ aus verschiedenen Perspektiven und zog dabei immer wieder den Vergleich zum Sport, verbunden mit interessanten Einblicken in seine Arbeit mit Profisportlern und hilfreichen Tipps für den Umgang mit Stress im Alltag.
Dem Stress positiv begegnen
Sportpsychologe des DFB Hermann spricht in voll besetzter Stadthalle
„Stellt man Menschen die Frage: „Was verursacht bei Ihnen Stress?“, fallen die Antworten darauf sehr unterschiedlich aus“, erklärte der erfahrene Psychologe dem Publikum. „Oftmals sind es lediglich andere Menschen, die als Belastung empfunden werden. Stehen wir unter Druck, verändert sich auch unser Denken. Oft entscheiden wir dann „aus dem Bauch heraus“, ohne vorher noch einmal darüber nachzudenken, obwohl dies in den meisten Fällen für unsere Entscheidungen besser wäre“, so Hermann. Wichtig zur Vorbeugung gegen Stress und eine Erfolgsgrundlage für das Erreichen von Zielen seien vor allem die persönliche Motivation und ein ausreichendes Maß an Schlaf - denn nur wer ausgeruht und mit positivem Denken an eine Aufgabe herangehe, habe gute Chancen, sie zu bestehen. „Dies hat wiederum Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein, denn das wächst“, ließ der Referent seine Zuhörer wissen.
Der „persönlichen Unterstützung“ misst Hermann eine große Bedeutung bei. „Neben der praktischen Kompetenz gibt es noch die fachliche und die emotionale Kompetenz“, klärte er die Gäste auf. „Wer mit beiden Beinen fest im Leben steht und sich auf Rückendeckung aus seinem sozialen Umfeld verlassen kann, der kann dem Stress positiv begegnen und jedes Problem meistern“, ist sich der psychologische Experte sicher. Wichtig sei dabei auch, außerhalb des Berufes Freude an Dingen zu finden und einen Ausgleich zum Alltag zu schaffen. Musik, Sport oder einfach „die Seele ´mal baumeln lassen“ - alles ist gut, um Belastungen abzuschütteln und neue Kraft zu tanken. Man sollte dabei darauf achten, eine sogenannte „Gegenwelt“ zu seinem Beruf zu finden - wer beispielsweise einer sehr abwechslungsreichen Arbeit nachgeht, sollte sich zum Ausgleich eher ein ruhiges Hobby suchen. Darüber hinaus machte Hermann deutlich, dass sich Stressresistenz trainieren lasse, was ebenfalls dabei helfe, schwierigen Situationen besser entgegen treten zu können.