Wie immer traten die Vorstände der VR Bank HessenLand zufrieden vor die Presse. Bei einem überdurchschnittlichen Wachstum im bilanziellen Kreditgeschäft von 7,2 % und um 5,7 % erhöhten Kundeneinlagen hat die VR Bank ihre Marktposition gut ausgebaut. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind in dem herausfordernden Umfeld nach wie vor solide. Die über 40.000 Mitglieder sollen vom Geschäftserfolg durch eine unveränderte Dividendenzahlung von 4% profitieren. Vorstandsvorsitzender Helmut Euler ist davon überzeugt, „dass die schwierigen Jahre der gesamten Kreditwirtschaft erst noch bevorstehen.“
Bilanzpressegespräche
VR Bank HessenLand wächst überdurchschnittlich
Betreutes Kundenvolumen stieg um 118 Mio. Euro auf erstmals über 2,5 Mrd. Euro
"Das andauernde Niedrigzinsumfeld, das bei risikoarmer Kapitalanlage keinen Ertrag mehr abwirft, war bei den Kapitalanlegern weiterhin das bestimmende Thema im vergangenen Jahr", so Helmut Euler. In diesem schwierigen Umfeld habe sich der Trend zu kurzfristigen Geldanlagen nahtlos fortgesetzt. Auch wenn das langfristige Zinsniveau infolge des Politikwechsels in Amerika anziehe, glaube man mittelfristig nicht an eine Änderung der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank.
Besonders erfreulich habe sich das Kreditgeschäft entwickelt. Obgleich Tilgungen von rd. 70 Mio. Euro erfolgten, hat sich der Kreditbestand um 54 Mio. Euro erhöht. Trotz der Preiskrise in der Landwirtschaft reduzierte sich infolge der guten übrigen Konjunktur der Bestand der Risikovorsorge.
„Die gute Aufwands-Ertragsrelation von 60% versetzt uns in die Lage das Eigenkapital angemessen zu dotieren“, erklärt Vorstand Ralph Kehl. „Die Kernkapitalquote steigt damit auf 16,4%. Mit dieser Basis lassen sich steigende aufsichtsrechtliche Anforderungen gut erfüllen.“ Durch die Wirtschaftskraft der Bank fließen 7,3 Mio. Euro in die öffentlichen Kassen, davon erhalten die Kommunen 2,1 Mio. Euro Gewerbesteuer.
Die Organisationsstruktur ist von einer hohen Teilzeitquote sowie unternehmerischen Freiheitsgraden gekennzeichnet. Für die Weiterbildung investierte die Bank über 0,2 Mio. Euro. Zwischenzeitlich haben 21 Mitarbeiter erfolgreich ein duales Studium abgelegt; weitere 20 Studierende befinden sich auf dem Weg zum Bachelor-Abschluss.
Vorstandsmitglied Werner Braun betont, dass das soziale Engagement der Bank unverändert fester Bestandteil der Geschäftspolitik ist. „Über die Crowdfunding-Plattform seien mittlerweile 35 Projekte mit einem Betrag von 190TEuro gefördert worden. Wer die Initiative ergreift, wird belohnt. Die Anzahl der vergebenen Stipendien ist auf 14 gestiegen. Bewerbungen für die nächste Vergabe sind willkommen.“
Besonders stolz ist der Vorstand über die jüngste Innovation „VR FörderGeld“, dessen Markenrecht in der Zwischenzeit geschützt wurde. Über eine Plattform soll das Förderinstrument allen Banken in Deutschland angeboten werden. Die Bank unterstützt das Studieren und die vollschulische Ausbildung mit monatlich bis zu 300 Euro. Bei guten Leistungen und einer späteren beruflichen Tätigkeit in der Region wird die Unterstützung in der Rückzahlungsphase zinslos gewährt; Details unter www.vr-fördergeld.de
„Das herausfordernde Umfeld aus EU-Zinspolitik, Demographie und verändertem Kundenverhalten infolge des technischen Wandels verlangt von uns, die Tradition der vor Ort beratenden Bank angemessen zu wahren und gleichzeitig verstärkt digitale Lösungen anzubieten“, erklärt Euler. Darüber hinaus bestehe die Absicht ein Immobilienportfolio aufzubauen, um nachhaltige Miet- und Pachterträge den nachlassenden Zinserträgen gegenüberzustellen.
„Wir verfügen über eine hochmotivierte Belegschaft, die sich für unsere Mitglieder und Kunden mächtig ins Zeug legt und täglich an dem Ausbau der Marktposition und der betriebswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit arbeitet. Dies ist unser größter Wettbewerbsvorteil“, resümiert der Vorstand.