VR Bank HessenLand wächst im Jahr 2022 überdurchschnittlich

Die VR Bank HessenLand verzeichnet bei Krediten und Einlagen ein deutlich höheres Wachstum als erwartet, erklärt der Vorstand bei Vorlage der Bilanz zum 31.12.2022.

Das betreute Kundenvolumen wuchs um 179 Mio. Euro auf über 3,5 Mrd. Euro. Treiber des Wachstums waren die bilanziellen Kundeneinlagen. Der Bestand erhöhte sich um 125 Mio. Euro oder 10,5 Prozent (Durchschnitt 2,5 Prozent). Die Dynamik im Kreditneugeschäft nahm im Verlauf des Jahres ab. Die Erhöhung der bilanziellen Kundenforderungen, die sich fast gleichmäßig auf das Firmen- und Privatkundengeschäft (55 Prozent / 45 Prozent) verteilt, betrug dennoch 8,6 Prozent (Durchschnitt 6,4 Prozent). Die Geldanlagen von Kunden, die die Bank über ihre Partner im Finanzverbund betreut (Union Investment, DZ Bank, R+V-Versicherung, Bausparkasse Schwäbisch Hall), reduzierten sich infolge der Börsenentwicklung um 4,7 Prozent.  

Vorstandsvorsitzender Helmut Euler erläutert, dass das Geschäftsjahr 2022 von Extremereignissen gekennzeichnet war: Corona-Auswirkungen, Sorgen um die Verfügbarkeit von Material, Krieg in Europa, explodierende Energiekosten, Umgang mit der Rekordinflation und schließlich eine deutliche Zinswende sowie unruhige Zeiten an den Börsen. „Die Betriebe wie auch die Banken hatten alle Hände voll zu tun, die Unternehmen stabil durch diese Zeit zu steuern. Darüber hinaus wird die Verfügbarkeit von passendem Personal immer mehr zum begrenzenden Geschäftsfaktor.“

„Vor diesem Hintergrund sind wir besonders froh, dass sich die mittelständische Wirtschaft bislang äußerst robust und anpassungsfähig zeigt“, betont Euler. „Insofern entwickelten sich die Risikokosten unterhalb der Erwartung. Im Gegensatz dazu verursachte das deutlich gestiegene Zinsniveau erhebliche Kurskorrekturen beim Wertpapierbestand. Die ordentliche Ertragslage ist von einer im Wettbewerbsvergleich sehr guten Aufwands-Ertragsrelation von 51,9 Prozent gekennzeichnet. Nach Abzug der erheblichen zinsinduzierten Bewertungskorrekturen verbleibt ein Ergebnis aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 8,6 Mio. Euro. Der Steueraufwand beträgt 5,1 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Tochterunternehmen erhalten die Kommunen Gewerbesteuereinnahmen von 2,4 Mio. Euro.“

Anfang des Jahres wurde das neue BeratungsZentrum im „Schwalm-Carree“ in Treysa erfolgreich in Betrieb genommen. Die grundlegende Renovierung im BeratungsZentrum Alsfeld findet im Frühjahr des Jahres seinen Abschluss. Dem folgt die bereits begonnene Investition in Homberg/Ohm und im Anschluss die Renovierung des BeratungsZentrum Kirchhain.

Mit der Entwicklung der Tochtergesellschaften ist der Vorstand zufrieden. In den Unternehmungen werden neben den 248 Bankangestellten inzwischen 203 Mitarbeiter beschäftigt.

Die 40.931 Mitglieder sollen in diesem Jahr mit einer unveränderten Dividende von 3 Prozent am Unternehmenserfolg beteiligt werden.

Der Vorstand blickt trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen verhalten optimistisch in die Zukunft: „Besonders in schwierigen Zeiten kommt es darauf an, ein wichtiger Stabilitätsanker für unsere Kunden zu sein.“

Wesentliche Entwicklungszahlen

  2020 2021 2022 Veränderung
Betreutes Kundenvolumen 3.110 Mio. € 3.336 Mio. € 3.515 Mio. € 5,4 %
Neukreditgeschäft 227 Mio. € 302 Mio. € 330 Mio. € 9,3 %
Umsatz Wertpapierdienstleistungen 108 Mio. € 148 Mio. € 113 Mio. € -23,7 %
Eigenkapital Gesamtkapitalquote 209 Mio. €
17,5 %
226 Mio. €
17,2 %
231 Mio. €
16,8 %
2,2 %
Aufwands-Ertragsrelation 54 % 55 % 52 %  
Spenden / Förderung 0,2 Mio. € 0,2 Mio. € 0,2 Mio. €  
Mitarbeiter (umgerechnet Vollzeit) 190 189 197