Henrik Schlitt

Stipendium Nr. 15 (12.2016)

Mein Name ist Henrik Schlitt, ich bin 23 Jahre alt und komme aus dem im Vogelsbergkreis gelegenen Alsfeld.

Nachdem ich im Jahr 2013 meine schulische Laufbahn mit dem Abitur beendete, fing ich im Herbst des gleichen Jahres mit dem Lehramtsstudium an. Dazu zog es mich nach Mainz am Rhein. Bei der Wahl meines weiteren Bildungsweges ließ ich mich vor allem von meinen Interessen leiten. In der Oberstufe wurden Mathematik und Musik zu meinen Leistungskursen, wobei meine Hauptinteressen und Stärken in den Fächern Musik und Geschichte liegen. Diese bilden nun die  beiden Unterrichtsfächer, die ich als spätere Lehrperson unterrichten werde.

Auf die Möglichkeit eines Stipendiums der VR Bank wurde ich durch Freunde meiner Eltern aufmerksam. Durch die finanzielle Unterstützung gelange ich zur mehr Autonomie, weiter bietet es die Möglichkeit mein Studium freier zu gestalten.

Quasi mit der Einschulung in die Alsfelder Grundschule begann auch meine musikalische Ausbildung an der Alsfelder Musikschule. Nach ein paar Jahren Keyboard-Unterricht wechselte ich an das Klavier. Neben den musikalischen Aktivitäten war ich in meiner Kirchengemeinde als Messdiener und auch als Küster aktiv. Weiter trainierte ich regelmäßig im Alsfelder Turnverein und später im Alsfelder Sport Club 96. Über die Schach AG am Gymnasium gelangte ich schließlich auch in den Schachverein.

Für meinen musikalischen Werdegang waren vor allem meine kirchlichen Engagements entscheidend. So zog es mich letztlich im Alter von 12 Jahren an die Orgel. Mit der Eignungsprüfung, die ein Vorspiel und einen musiktheoretischen Test umfasste, bekam ich wöchentlichen Orgelunterricht bei dem damaligen Regionalkantor. Nach zweieinhalb Jahren schloss ich die erste Prüfung ab. Mit dieser erwarb ich den Eignungsnachweis und ging ab Weihnachten 2009 einer regelmäßigen Organisten- Tätigkeit in Alsfeld und Umgebung nach, wobei ich sowohl evangelische als auch katholische Gottesdienste begleitete.

Nahtlos schloss sich die kirchenmusikalische C-Ausbildung an, in der ich meine Fähigkeiten an der Orgel vertiefte, aber auch zum Chorleiter und Kantor, beziehungsweise Sänger ausgebildet wurde. Mit den abschließenden Prüfungen Ende 2011 übernahm ich die musikalische Leitung meines ersten Kirchenchors St. Michael in Ruhlkirchen.

Über meine gesamte Oberstufenzeit praktizierte ich in vielfältiger Weise kirchenmusikalische Dienste im gesamten Vogelsbergkreis und war Sänger im Schulchor und im Alsfelder Konzertchor. Diese Tätigkeiten, aber auch die beiden Schulpraktika - in der neunten Klasse war ich in der Orgelbaumanufaktur Woehl in Marburg tätig, in der Jahrgangsstufe 12 hospitierte ich im Bereich des Generalmusikdirektors an der Deutschen Oper Düsseldorf - bewegten mich schließlich dazu, mich für das Lehramtsstudium mit den Fächern Musik und Geschichte zu entscheiden.

Als Musiklehrer genießt man eine sowohl pädagogische als auch im hohen Grad künstlerische Ausbildung an einer Hochschule. Die beruflichen Rahmenbedingungen bieten außerdem die Möglichkeit seine spätere Tätigkeit im ländlichen Raum auszuüben und so das musikalisch-kulturelle Leben einer Region zu bereichern.

Wenn die Möglichkeit besteht versuche ich schon jetzt mein musikalisches Engagement in der Region nicht abreißen zu lassen. So kann ich neben dem Studium in Mainz die Tätigkeit als Organist an Hochfesten und Feiertagen oder im Rahmen von Konzerten wahrnehmen und war so im vergangen Dezember als Organist am Schulkonzert meiner ehemaligen Schule, aber auch im Adventskonzert der Alsfelder Kulturgemeinde aktiv.

Parallel zum Abitur bereitete ich mich auch auf die Eignungsprüfungen für das Musikstudium vor. In der Woche vor dem Abiball 2013 war ich zur Eignungsprüfung an der Hochschule für Musik Mainz. Nachdem ich diesen, sich über mehrere Tage ziehenden und aus vielen praktischen, aber auch theoretischen Prüfungen bestehenden Aufnahmemarathon bestanden hatte, fing ich im Herbst das Studium an. Mit den Zwischenprüfungen nach dem vierten Semester entschloss ich mich das ohnehin breitgefächerte Lehramtsstudium mit einem Kirchenmusikstudium abzurunden. So studiere ich seit dem Wintersemester 2015/16 Schulmusik und Kirchenmusik in Form eines Doppelstudiums.

Nach dem Abschluss dieser beiden Bachelorstudiengänge werde ich den Master im Bereich Lehramt anhängen um so meine universitäre Ausbildung mit dem Ersten Staatsexamen abschließen. Danach wird sich das Referendariat anschließen.

Über das Stipendium freue ich mich wirklich sehr, da es mich gerade durch die besondere Situation eines Doppelstudiums sehr entlastet und mir neue Freiräume eröffnet. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die VR Bank HessenLand eG!

Henrik Schlitt